Was muss ich beachten, wenn ich als junge Band / junger Künstler live spielen will?

06. Mai, 16

[Hinweis: Dies ist ein Gast-Eintrag von Simon Lehnert, Multi-Instrumentalist und Creative Director beim SPH Bandcontest. Der Newcomer-Wettbewerb veranstaltet jährlich über 400 Konzerte in 3 Ländern und zählt fast 1.500 teilnehmende Nachwuchsbands pro Jahr.]

Die monatelange Arbeit hat sich ausgezahlt und nach mühseligem Songwriting und harten Proben habt ihr endlich ein Set von 25-40 Minuten zusammen. Aber seid ihr bereit für eure erste Show? Wir haben 6 Tipps zusammengestellt, wie ihr euch und euer Set fit für die Bühne macht.

Tipp 1: Leiser proben

Die meisten von euch lieben es immer laut. Fahrt die Lautstärke doch einfach mal runter und ihr werdet überrascht sein, welche Unsauberkeiten plötzlich zum Vorschein kommen. Arbeitet daran und anschließend könnt ihr den Pegel auch gerne wieder auf die Elf drehen.

Tipp 2: Metronom nutzen

Viele denken sich sicherlich sofort „Kannste vergessen!“. Wir legen euch trotzdem gerne ans Herz, euch dieses kleine und meist nervig piepende Gerät mal zur Hilfe zu nehmen. Probt eure Songs erst etwas langsamer, als ihr sie sonst gewohnt seid – gerne auch deutlich langsamer. Beim nächsten Durchlauf erhöht ihr dann das Tempo ein wenig. Steigert euch so allmählich immer weiter und erst, wenn ihr eigentlich schon viel zu schnell seid, könnt ihr wieder zu eurem regulären Tempo zurückkehren. Das klingt nervig und mit Sicherheit am ehesten für euren Drummer, aber es wird euch enorm helfen, das Zusammenspiel und Timing zu verbessern. Außerdem werdet ihr so auch selbst merken, an welchen Passagen ihr sonst immer im Tempo gewackelt habt.

Tipp 3: Gemeinsam an den richtigen Sound-Einstellungen arbeiten

Viele kennen das Problem: Der Gitarrist setzt sich Zuhause stundenlang vor seinen Amp und feilt an den Einstellungen, bis er schließlich den besten Gitarrensound aller Zeiten gefunden hat. Am nächsten Tag in der Probe klingt der Sound aber auf einmal gar nicht mehr so geil. Deswegen ist es wichtig, dass ihr zusammen an euren individuellen Sounds arbeitet und sie mit großer Geduld aufeinander abstimmt. Im Bandgefüge werden durch Frequenzüberlagerungen einzelne Frequenzen, die vorher markant für den guten Sound waren, einfach verschluckt. Das Soundbild wird matschig. Deswegen macht die Arbeit an den Einstellungen wirklich gemeinsam Sinn. Das wirkt Wunder!

Tipp 4: Selbst-Reflexion

Es hilft ungemein, sich selbst einmal von außen zu betrachten. Filmt euch bei der Probe und analysiert anschließend sowohl die Bild-, wie auch die Tonaufnahme – am besten getrennt von einander. Nehmt euch direkt einen Stift und Papier zu Hand und notiert, was euch bei der Revision auffällt. Oft erkennt man erst auf diese Art und Weise, dass man beispielsweise viel zu steif bei der Performance wirkt. Die Analyse der Tonaufnahme, dient nicht nur dazu, Unsauberkeiten oder Fehler zu entdecken. Oft kommen beim Hören auch noch weitere coole Ideen fürs Songwriting bzw. das Arrangement. Ganz wichtig: Seid gnadenlos ehrlich zu euch selbst!

Tipp 5: Objektives Feedback einholen

Meistens fühlen sich Musiker immer selbst wie die neuen Stars und alles was sie spielen ist natürlich der absolute Oberhammer. Auf der Bühne geht es jedoch vor allem darum, das Publikum zu überzeugen, die bei eurem ersten Auftritt sicherlich ganz besonders kritisch sein werden. Deswegen hilft es, schon vorher mal ein paar Leute in den Proberaum einzuladen, um ihnen die Songs zu präsentieren. Ihr solltet euch jedoch sicher sein, dass diejenigen auch ein ehrliches und im Idealfall auch fundiertes Feedback geben können. Die eigenen Eltern eignen sich hier in der Regel eher weniger, da sie die Veranlagung haben, immer alles toll finden zu müssen.

Tipp 6: Live-Show imitieren

Zuletzt solltet ihr ein paar Mal eure Setlist am Stück durchspielen und die Show so gut es geht nachstellen. Das hilft dabei, sich schon mal Ansagen und Übergänge zwischen den Songs zu überlegen, bietet Gelegenheit die Länge des Auftritts zu stoppen und mit steigender Routine wächst natürlich auch das Selbstvertrauen. Solltet ihr live spontan auf die Idee kommen, eure Gitarre wild durch die Gegend zu schleudern, so ist diese Eingebung grundsätzlich nur gut, wenn ihr solche Bewegungen im Proberaum vorm familiären Kreis der Bandkollegen einmal ausprobiert habt und wisst, wie sich euer Instrument in solchen Fällen verhält. Anders kann’s auch schnell mal in mittelschweren bis schweren Katastrophen enden…


 Seit der Gründung 2009 hat sich der SPH Bandcontest schnell vom regionalen Event zum größten Live-Wettbewerb im deutschsprachigen Raum entwickelt.

Das Ziel des sehr jungen Teams ist es, Nachwuchsbands nicht nur eine tolle Plattform für Auftritte zu bieten, sondern sie darüber hinaus auch auf ihrem Weg so gut es geht zu unterstützen.

Jede teilnehmende Band erhält somit vom SPH Bandcontest ein Förderpaket mit exklusiven und unschlagbaren Rabatten für Merchandise, Studio- & Videoproduktionen, CD-Pressungen, Grafikdesign, uvm. Darüber hinaus werden die Bands großzügig mit bis zu 200€ pro Show am Vorverkauf beteiligt. Das große Ziel für jede teilnehmende Band sind letztendlich die Preise im Wert von insgesamt 100.000€, die zum Teil auch bereits in früheren Runden vergeben werden. TuneCore ist seit 2015 offizieller Partner des SPH Bandcontest und unterstützt die vielversprechendsten Nachwuchsbands mit dem Online-Vertrieb ihrer Musik und weiteren attraktiven Vorteilen.

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