Die am häufigsten unterschätzten Aspekte einer digitalen Künstlerpräsenz

30. März, 16

[Hinweis: Dies ist ein Gast-Blog, geschrieben von unserem Musikmarketingstrategiker Tyler Allen. Lesen Sie mehr über seine Beratungsdienstleistungen und folgen Sie ihm auf Twitter.]

Vor 10 Jahren hätten Sie diesen Blog nicht gelesen.

Weil vor einem Jahrzehnt die digitale Landschaft noch ganz anders aussah.

Obwohl es sicherlich Eigenvertrieb und einige Social Media-Marketingtools gab, waren diese noch nicht so ausgefeilt und nicht auf das Eigenmarketing ausgerichtet, schon gar nicht für den DIY-Musiker.

Twitter war noch nicht verbreitet, ebenso wenig wie musikorientierte Programme wie SoundCloud oder BandCamp. Facebook war gerade mal 1 Jahr alt und Collegestudenten vorbehalten. Es gab keine Facebook-Fanseiten und keine brauchbaren Facebook-Werbetools. Es gab keine Streaming-Dienste und reale CDs waren das gängige Künstlermedium.

Aber das hat sich inzwischen drastisch verändert, nicht wahr?

Heutzutage hat jeder eine eigene Plattform, um seine Arbeit über Social Media zu bewerben, seine Musik über verschiedene Kanäle zu streamen und sogar um eigene Webseiten zu erstellen und eigene Reisen zu buchen. Das Internet und die Social Medias sind zu starken Kräften mutiert, wenn es um die Promotion unserer Musik, die Veröffentlichung unserer Arbeit geht und für manche sogar der Weg zum Mainstream-Erfolg.

Dies sind keine bahnbrechenden Neuigkeiten, keine Offenbarung — der Erfolg über Social Media ist im letzten Jahrzehnt zur realistischen Möglichkeit geworden.

Mein Hauptaugenmerk liegt auf den Auswirkungen dieser Plattformen, denn mit dem Segen kommt auch der Fluch …

Heutzutage, kann mithilfe von Social Media und DIY-Tools jeder zum Künstler werden, jeder kann eine Plattform haben — was dir die Konkurrenz von tausenden anderen Künstlern verschafft, die alle um das gleiche Rampenlicht wetteifern.

Also wie kann sich ein Künstler vom Rest abheben? Die Antwort ist simpel .. aber sehr wichtig: Sei professionell.

Durch die Handhabung einer professionellen, soliden und einheitlichen Ausstrahlung auf Social Media, Website und in allen sonstigen digitalen Plattformen hebst du dich von der Masse ab. Ein solides Produkt und eine solide digitale Präsenz wird mehr Aufmerksamkeit bekommen als ein Künstler, der kaum Zeit in diese Medien steckt.

Aber was macht eine Präsenz “professionell”? Und was sind die am meisten unterschätzten Komponenten einer professionellen Präsenz? Hier sind ein paar meiner Tipps, die ich Kunden aller Genres gebe, um ihre eigenen Online-Profile zu optimieren.

Die richtige Inhalt-Mischung

Dies ist einfach einer der am meisten unterschätzten Aspekte einer künstlerischen digitalen Präsenz. Nimm dir eine größere Marke zum Vorbild, der du online folgst. Sieh dir die Inhalte an.

Du wirst feststellen, dass es in der Regel eine Kombination aus drei Inhalts-„Typen” gibt:

  • Markenbildende Beiträge
  • Verschiedene Inhalte, die scheinbar überhaupt nichts mit ihrer Marke zu tun haben
  • Verkaufsbeiträge

Diese drei Elemente sind die Hauptelemente, die du in deiner Online-Präsenz nutzen solltest. Du brauchst eine gute Mischung aus diesen drei Komponenten. Du möchtest nicht zu viel Verkaufsbeiträge und Fans mit Spam zumüllen und auf der anderen Seite möchtest du nicht so viele nebensächlichen/persönlichen Inhalte posten, dass jeder vergisst, dass du ein Künstler bist.

Es gibt eine Formel für dieses Verhältnis, und zwar die 70-20-10-Regel, die (grob) besagt, dass 70 % deiner Inhalte markenbildend sein sollten.

Das bedeutet: du im Studio, du unterwegs, Fotos von Shows mit Dank an die Fans oder Informationen über neue Projekte.

20 % deiner Posts sollten verschiedene Inhalte umfassen oder persönlicher Art sein. das sind Posts, die Fans gerne sehen — diese zeigen deine Marke in etwas persönlicherem Licht. Du sprichst beispielsweise über ein gutes Restaurant, die neuen Jordans, aktuelle Veranstaltungen oder lustige Beiträge.

10 % deiner Inhalte sollten sich nur um den Verkauf deiner Arbeit drehen. Dabei geht es um Download-Posts, Posts, die deinen Vertrieb pushen oder deinen Vorverkauf ankündigen.

Und, ist das eine Wissenschaft für sich? Überhaupt nicht. Außerdem kann der Markenaufbau ziemlich subjektiv sein. Du könntest beispielsweise ein Foto von dir und deiner Band in einem Restaurant posten mit dem Tex:

„Wir sind hier in Gino’s Pizzeria in Austin, nachdem wir eine großartige Show gerockt haben! Einer unserer absoluten Hotspots, wenn wir in der Stadt sind und spät abends noch essen möchten. Danke an alle, die heute zu Joe’s Bar gekommen sind, wir kommen bald wieder! Nächsten Freitag sind wir in Houston! Hier geht’s zum Vorverkauf …”

Dieser Post war markenbildend, weil er deinen letzten Auftritt nennt und euch als Tourband präsentiert. Er passt in die persönliche/gemischte Kategorie, weil du den örtlichen Hotspot für nächtliche Hungerattacken erwähnst und du hast einen Vorverkauf-Link ergänzt.

Nur mit einem einzigen Post erfüllst du alle drei Kategorien. Aber auf eine Art und Weise, die nicht so offensichtlich oder zu verkaufstüchtig rüberkommt. Wichtig ist, dass du inhaltliche Themen teilst und darauf achtest, dass deine Posts nicht zu einseitig sind. Gib deinem Publikum ein Rundumbild deiner Arbeit.

Postfrequenz

Engagement ist der Schlüssel zu jeder Social Media-Plattform. Bei Facebook ist es zu 100 % wichtig, dass du 10.000 Likes bekommst, aber wenn du etwas postet, das weniger Begeisterung bewirkt (Likes, Kommentare, Shares), wird auch ein sehr kleiner Teil dieser 10.000 dies sehen.

Das gilt auch für Twitter oder andere Medien wie Pinterest oder Tumblr, wenn deine Arbeit keine Reaktion bewirkt (re-pinned, re-blogged), wird sie nicht lange Bestand haben.

Aktiv zu sein, ist sehr wichtig und obwohl ich empfehle Post vorab über HooteSuite oder Buffer App zu planen, solltest du auch Zeit mit den Fans verbringen und deine Lieb zu den Fans auf jeder Plattform zum Ausdruck bringen. Hier ein paar Richtwerte:

  • Facebook: 1-3 Posts täglich
  • Twitter: 3-5 Tweets täglich
  • Instagram: 1-3 Posts täglich

Twitter und Instagram können sicher auch von den oben genannten Empfehlungen abweichen. Achte nur darauf, dass deine Posts verbreitet werden — und interagiere mit anderen auf Twitter oder Instagram. Suche Personen, denen du folgst und interessiere dich für ihre Arbeit.

Die Idee, die dahinter steckt, ist, eine aktive Präsenz zu haben und nicht nur Fans zu interessieren, sondern auch anderen Meinungsbildern, wie Medien und Labels, zu zeigen, dass du stolz auf deine Arbeit bist.

Das große Ganze

Ein großes Problem, das sich auf vielen Onlinepräsenzen von Künstlern findet, sind die verlinkten Accounts oder die Copy-und-Paste-Funktion für verschiedene Plattformen. Zum Beispiel eine Verknüpfung zwischen Facebook und Twitter, so dass bei jedem Post auf Facebook auch einer auf Twitter erscheint.

Dies ist nicht nur uninteressant, es ist auch faul und kein schöner Anblick. Die meisten Tweets enden so:

„Sichere dir unser neues Album, das a o… http://fb.com/1237867/page/aiaiajf5454”.

Und auch wenn es schon eine Verbesserung ist, diesen mithilfe der Copy-und-Paste-Funktion in einen Facebook-Post zu verändern, solltest du daran denken, dass jedes soziale Medium seine eigene Sprache und seinen eigenen Verwendungszweck hat.

Beispielsweise kannst du Facebook aufgrund des Benutzerkomforts als deine Plattform für Werbung nutzen, Instagram ist der richtige Ort, um deine persönliche Seite oder die individuelle Note deiner Marke zu präsentieren, während Twitter der richtige Ort ist, um Fans zu finden und interaktiv zu sein.

Vergiss auch die anderen Plattformen nicht — eine Künstler-Website ist sehr wichtig und kann als langfristige Version der Inhalte dienen, die für Posts in anderen Social Medias zu lang oder zu kompliziert sind. Auch ein Newsletter ist eine großartige Möglichkeit, mehr Interaktion mit deinen Fans zu generieren.

Achte darauf, dass jeder Kanal deine Marke vertritt, aber gleichzeitig den Fans auch etwas Neues und Lustiges bietet, damit die Interaktion Spaß macht.

Dies sind nur drei spezielle Themen, die in einer digitalen Präsenz vorkommen können. Du kannst dich also durch eine konsistente und starke Präsenz von der Masse abheben und bei potentiellen Fans, Hörern und auch bei Medien Eindruck machen.


Als Experte für Musikmarketing arbeitet Tyler Allen mit einer großen Vielfalt an Künstlern, Labels, Musiktechnik und Musikvertriebsgesellschaften. Tyler begann seine Karriere innerhalb der Musikbranche bei Sony Music Entertainment und RED Distribution, sowie in der Werbebranche. Er stellt sicher, dass ältereren Künstlern Tools zur Verfügung stehen, um ihre Rechte zu wahren und neuen Künstlern eine Karriere zu starten (sowie allen Künstlern dazwischen). Erfahre mehr auf wtylerconsulting.com.

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