Was Du unbedingt zu den Daten einer Songregistrierung wissen solltest

29. September, 20

[Geschrieben von Chris Dampier, Vizepräsident von TuneCore Publishing & Sync]

In der Welt der Musikverlage gehen Daten über alles. Ganz einfach gesagt: Korrekte Daten bedeuten, dass du bezahlst wirst – und fehlerhafte, dass dies möglicherweise nicht geschieht. Verwertungsgesellschaften wie die GEMA verlassen sich auf saubere und genaue Daten, um sicherzustellen, dass Tantiemen an die richtigen Personen ausgezahlt werden. Bei diesen Gesellschaften sind Millionen Songs im System verzeichnet, und sie verarbeiten Billionen Nutzungen dieser Lieder. Zudem gibt es endlos viele Lieder mit dem gleichen Titel, die von Songwritern geschrieben wurden, die möglicherweise den gleichen (oder sehr ähnlichen) Namen haben. Da ist natürlich klar, dass deine Songs eine eindeutige Identifizierung besitzen müssen. Es gibt eine ganze Reihe an Datenpunkten und bewährte Praktiken, die du nutzen kannst kannst, um sicherzustellen, dass die Verwertungsgesellschaften den richtigen Song identifizieren und deine Tantiemen an dich gehen.

Bevor wir uns die Daten anschauen, erst einmal ein paar Grundlagen. Du kannst nur Songs zum Publishing einreichen, die dir auch gehören – das heißt, ein Song wurde von dir alleine oder zusammen mit anderen geschrieben. Du kannst nicht versuchen, die Tantiemen für das geistige Eigentum einer anderen Person einzufordern. Du hast eine tolle Coverversion von Ed Sheerans Song “Photograph” aufgenommen? Klasse! Du kannst deine Aufnahme vertreiben (sofern du die notwendige Lizenz besitzt), aber du kannst keine Tantiemen aus dem Verlag beanspruchen. Die werden von Sony/ATV, Spirit Music und Concord Music kassiert und dann an die von ihnen vertretenen Autoren weitergegeben: Ed Sheeran, John McDaid, Tom Leonard und Martin Harrington. Wenn du darüber hinaus einen Song einer anderen Person gesampelt oder integriert hast, musst du die ausdrückliche Erlaubnis der Copyright-Inhaber dafür einholen und ihnen ziemlich sicher einen Teil des Eigentums an deinem neuen Song überlassen, in dem du ihre Arbeit gesamplet hast. Sagen wir, dass du ein Sample von Ed Sheerans Song “Photograph” verwendest, und die Musikverlage handeln mit dir aus, dass die vier Autoren einen Anteil von 50 Prozent an deiner neuen Komposition erhalten. Dann kannst du auch nur 50 Prozent deines Songs für die Verlagsadministration registrieren. 

Wenn du einen Song coverst, brauchst du mechanische Vervielfältigungsrechte und du kannst keine Tantiemen aus dem Musikverlag beanspruchen. Wenn du einen Song sampelst, brauchst du erst einmal die ausdrückliche Erlaubnis der Copyright-Inhaber, bevor du deinen neuen Song registrieren kannst. Und dann solltest du auch nur deinen Anteil für die Verlagadministration registrieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass du wegen Verletzung von Urheberrechten verklagt wirst. 

Aber nun zu den Daten…

IPI/CAE

Die erste wichtige Information, nach der wir fragen, wenn du dich für den Verlag anmeldest, ist die “IPI/CAE”-Nummer (die “Interested Parties Information”-Nummer”). Eine IPI ist eine eindeutige Kennnummer, die allen Songwritern und Verlegern zugewiesen wird, die bei einer Verwertungsgesellschaft (wie BMI, ASCAP, PRS, SACEM usw.) registriert sind. Das ist ein absolut wichtiger Datenpunkt für Verwertungsgesellschaften, um dich als den Eigentümer bzw. Miteigentümer des Songs zu identifizieren. Und sollte dein Song Tantiemen erzielen, kann die Verwertungsgesellschaft die Nutzung deines Liedes identifizieren. Eine IPI/CAE ist üblicherweise neun- bis elfstellig und kann bei deiner örtlichen Verwertungsgesellschaft gefunden werden. Wenn du noch nicht bei deiner Verwertungsgesellschaft registriert ist, solltest du das unbedingt nachholen. Der Anteil eines Songwriters am Einkommen durch den Musikverlag wird immer direkt an den Songwriter ausgezahlt. Und wenn du nicht bei einer Verwertungsgesellschaft registriert bist, kann dir dieses Geld entgehen. Wenn du übrigens deinen eigenen Musikverlag bei deiner Verwertungsgesellschaft registrierst, hast du zwei IPI/CAE-Nummern – eine als Songwriter und die andere für deinen Musikverlag.

Und so findest du den Code: 

Es ist absolut wichtig, dass du diese Publishing-Informationen an den TuneCore Musikverlag weitergibst.

ISWC

Es gibt einen Code, der musikalische Arbeiten eindeutig identifiziert – der wird International Standard Musical Work Code (oder “ISWC”) genannt. Dies ist ein einzigartiger Code aus zehn Zeichen, der weltweit als eindeutige Kennung für musikalische Arbeiten anerkannt wird. Ganz ähnlich wie der ISRC für Soundaufnahmen (über den wir gleich noch sprechen), wird ein ISWC verwendet, um deinen Song von allen anderen ähnlichen Arbeiten zu unterscheiden. Ein Song kann immer nur einen ISWC besitzen, aber durchaus mehrere ISRCs. Ein ISWC-Code ist erhältlich über die ISWC International Agency, oder er wird automatisch über deine örtliche Verwertungsgesellschaft zugewiesen. Wenn du einen Song bereits bei deiner örtlichen Verwertungsgesellschaft registriert hast, existiert bereits ein ISWC. Falls dies nicht der Fall ist, wird ein ISWC automatisch generiert, wenn TuneCore deine neuen Songs bei deiner Verwertungsgesellschaft registriert.

Mitautoren + Genaue Splits

Es empfiehlt sich, bereits im Voraus über deine Splits zu entscheiden, bevor du deine Song fürs Publishing einreichst – und zwar aus mehreren Gründen, und nicht nur für die Registrierung des Songs. Wenn du bereits vor der Registrierung eines Liedes und vor den ersten Einnahmen festlegst, wem wie viel eines Songs gehört, verhinderst du spätere, etwas unangenehme Situationen. 

Die Faustregel: Sobald du einen Song geschrieben hast, sollten deine Mitautoren und du schriftlich dokumentieren, welche Anteile/Splits ihr vereinbart habt. Stell unbedingt sicher, dass die Anteile 100 Prozent ergeben. Du kannst dafür ein so genanntes “Split Sheet” verwenden. Dann hast du ein unterschriebenes Dokument mit den vereinbarten Splits. Wenn ein Mitautor/eine Mitautorin später eine höhere Forderung bei seinem/ihrem Verlag einreicht und der Verlag dann diesen Anspruch bei den Verwertungsgesellschaften registriert, kannst du schriftlich nachweisen, dass dies falsch ist. Möglicherweise fragen wir bei dir nach, dass du deine Forderung begründest – und ein “Split Sheet” ist dabei entscheidend. 

Streitigkeiten über die Urheberrechte bei einem Song sind einer der wichtigsten Gründe, warum Verwertungsgesellschaften Tantiemen zurückhalten. Wenn du zu viel forderst oder wenn die Anteile 100 Prozent übersteigen, dann liegt möglicherweise ein Konflikt bei einem Song vor. Und in dem Fall halten Verwertungsgesellschaften Tantiemen zurück, bis dieser Konflikt gelöst ist. Es ist natürlich nicht ungewöhnlich, dass diese Splits zu einem späteren Zeitpunkt geändert werden. Mach dir keine Sorgen, wenn dies der Fall sein sollte – melde dich ganz einfach in deinem Konto an und aktualisiere die Splits.

Wenn du Informationen zu Songs bei TuneCore einreichst, gib auch die Namen deiner Mitautor(inn)en und ihre Anteile an. Deine Co-Writer haben möglicherweise einen anderen Musikverlag, und wenn du diese Daten angibst, dann stimmen die Informationen mit den Registrierungen deiner Mitautor(inn)en überein.

ISRC + Release-Informationen

Release-Informationen sind extrem wichtig, um deine Songs eindeutig zu identifizieren. Dies sind die Informationen über die Aufnahmen einer Aufführung deiner Songs. Dazu gehören zum Beispiel der Name des Künstlers, der den Song aufführt, der Titel des Albums oder der EP und Datencodes für die exakte Soundaufnahme.  

Möglicherweise gibt es einen Song mit genau dem gleichen Titel, der von jemanden mit einem Namen geschrieben wurde, der deinem sehr ähnlich klingt. Denk mal darüber nach, wie viele Songs es bereits gibt – die Chance auf einen Fehler ist viel zu groß, und du willst diese Gefahr definitiv vermeiden. Sagen wir, dein Song heißt “Hold On”. SongDex führt 14.032 Registrierungen für Lieder mit dem Titel “Hold On” auf, von denen 16 in den amerikanischen Hot 100 Charts gelandet sind. Und dies sind lediglich die Songs aus den USA. Du kannst dir also vorstellen, wie schwierig es ist zu bestimmen, welche Version von “Hold On” verwendet wurde – vor allem, wenn du dann noch bedenkst, wie viele verschiedene Aufnahmen von Songs namens “Hold On” existieren dürften.

Wenn du Informationen zu den Aufnahmen bei der Registrierung eines Songs angibst, hilft dies eine Menge, um dieses Problem zu vermeiden.  Neben dem Titel einer Veröffentlichung und dem Namen des Künstlers ist ein ISRC-Code die wichtigste Information, damit die Verwertungsgesellschaften wissen, dass es um dein Lied geht. Ein ISRC-Code ist ein internationaler Code, der eindeutig Sound-Aufnahmen und Aufnahmen von Musikvideos identifiziert. Dies ist ein zwölfstelliger, alphanumerischer Code, der für jede Aufnahme eines Songs vergeben wird. Wenn du über TuneCore vertreibst, generieren wir automatisch ISRC-Codes und geben diese zusammen mit Künstler- und Titelinfo bei deinen Songregistrierungen an. Wenn du woanders vertreibst, können diese Codes von Vertrieben und/oder Labels abgerufen werden, die deine Musik veröffentlichen. Eine einfache Suche auf Sound Exchange ist ebenfalls möglich (wobei diese Datenbank nicht allumfassend ist).

Alternative Titel und neue Aufnahmen

Wenn es neue Aufnahmen deiner Songs gibt (etwa Liveaufnahmen), jemand eine Coverversion deines Songs aufgenommen hat oder dein Lied remixt hat, dann solltest du sicherstellen, dass diese Daten bei der Registrierung deines Songs angegeben werden. Die Live-, Cover- oder Remix-Version haben alle ihre eigenen ISRC-Codes.

Und wenn es irgendwelche Unklarheiten gibt bei deinen Songtiteln, dann solltest du auch diese alternativen Titel angeben. Ein Song namens “2 Legit 2 Quit” könnte auch “Too Legit To Quit” heißen. Oder du nutzt eine besondere Schreibweise – “Colovr” statt “Colour”. Es kann leicht passieren, dass der grammatikalisch richtige Name bei einigen Verwertungsgesellschaften auftaucht.

Angesichts all der Dinge, die wir oben aufführen, hat TuneCore einen Verlagsservice entwickelt, der unseren Kunden bei diesen Daten bestmöglich hilft. Abhängig davon, wie du TuneCore nutzt, musst du uns unterschiedliche Daten liefern:

Kunden des TuneCore Vertriebs und Musikverlags

Wenn du ein Kunde des TuneCore Musikverlags und des TuneCore Vertriebs bist, dann genießt du den Vorteil, dass die Registrierungen deiner Songs bereits einige der wichtigsten Daten enthalten. Informationen zu deiner Veröffentlichung wie der Künstlername, der Titel der Veröffentlichung und ISRC-Codes sind automatisch Teil der Metadaten bei der Registrierung deiner Songs. Aber es bewährt sich, wenn du auch Informationen zu deinen Mitautoren hinzufügst und sicherstellst, dass du korrekte und miteinander vereinbarte Splits einreichst – das ist ein entscheidender Teil des Registrierungsprozesses von Liedern.

Kunden des TuneCore Musikverlags

Wenn du TuneCore lediglich für den Musikverlagsdienst verwendest, dann musst du so viele dieser Informationen wie möglich angeben, wenn du einen Song einreichst. Wenn dir Angaben fehlen oder du diese zuvor nicht angegeben hast, ist das aber kein Beinbruch. Melde dich einfach an und ändere deine Splits oder füge zusätzliche Daten in deinem Composition Manager hinzu.

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