So kannst du mit Daten deine Streams boosten und neue Einnahmequellen eröffnen

13. Mai, 20

Greschrieben von Alper Tuzcu

Hast du dich je gewundert, warum einige Songs häufiger gestreamt werden als andere und warum sie in mehr Playlists auftauchen? Hast du dich je gefragt, wie du deine Streaming-Einnahmen erhöhen und neue Wege finden kannst, um jeden Monat ein sicheres Einkommen zu haben? Wenn du die Daten verwendest, die dir Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Music liefern, kannst du wesentlich bessere kreative Entscheidungen treffen.

Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag fünf Methoden anbieten, um mithilfe von Daten deine Streams zu boosten und um neue Einnahmequellen für deine künstlerische Karriere zu eröffnen:

1. Analysiere Genres und Songs, mit denen du besonders erfolgreich bist (Plays, gespeicherte Songs, Orte, an denen du gehört wirst)

Nutze zunächst einmal das Dashboard in der Streaming-Plattform deiner Wahl (Spotify for Artists oder Apple Music for Artists), um zu analysieren, wie gut deine Songs laufen. Wenn du dir deine Streaming-Daten anschaust, kannst du feststellen, welche Songs besser als andere performen. So verstehst du, welche Stile oder Moods besser laufen als andere, wo sie besonders gut laufen und bei welcher demografischen Gruppe (Geschlecht, Alter und Wohnort) sie ankommen. Wenn du deine Musik über TuneCore veröffentlichst, kannst du auch den „Music Sales“-Bericht verwenden, um zu erfahren, welche Songs performen.

Zusätzlich kannst du erfahren, welche Lieder in den Musikbibliotheken von Zuhörern gespeichert wurde. Die Zahl, wie oft Songs gespeichert wurden, ist sehr wichtig – Streams und die Anzahl der Zuhörer reicht nämlich nicht unbedingt aus, um genau verstehen zu können, warum ein Song so gut läuft. Ein Song mag Teil einer großen Playliste sein, weshalb du den Eindruck haben könntest, dass dieses Lied oft gestreamt wird – aber das heißt noch lange nicht, dass Zuhörer das Lied auch wirklich beachten. Anderseits ist die Zahl, wie oft ein Song gespeichert wurde, ein guter Hinweis darauf, ob ein Lied bei den Zuhörern wirklich ankommt oder nicht. Wenn sie ein Lied in ihrer Musikbibliothek speichern, heißt dies, dass Fans das Lied immer wieder hören wollen.

Was du als erstes tun solltest: Analysiere deine Daten, um herauszufinden, welche deine fünf beliebtesten Songs sind. Versuche dann zu verstehen, warum sie besser laufen als andere. Schreib auf, in welchen Mood und in welches Genre diese Songs passen. Schau nach, ob sie in Playlisten aufgenommen wurden. Wenn du verstehst, welche Songs gut performen, kannst du mehr Lieder in diesem Mood und diesem Stil schreiben.

2. Recherchiere beliebte Playlisten und Keywörter

Du kannst mit Daten auch großartig Playlisten verstehen. Wenn du dich nach beliebten Playlisten umschaust, solltest du zunächst einmal versuchen zu verstehen, warum sie so viele Follower hat. Warum finden so viele Leute sie attraktiv? Ist der Titel der Playliste so griffig? Konzentriert sich die Playliste auf bestimmte Stimmungen? Das sind gute Fragen, die du stellen solltest, um zu verstehen, warum eine Playliste so beliebt ist.

Playlisten mit Popmusik und mit Upbeat-Musik sind natürlich immer beliebt. Was ich aber für wirklich interessant halte: Wenn sich etwas außerhalb normaler Popmusik befindet. Eines der beliebtesten Keywörter für Playlisten ist zum Beispiel „chill“. Wenn du auf Spotify nach dem Wort „chill“ suchst, wirst du eine Menge Playlisten finden – mit Reggae über Trap bis hin zu Bossa Nova. Es stimmt schon – all diese Playlisten sind auf ihre eigene Art „chill“, da die meisten Playlisten über ihre Moods definiert sind und nicht nach einem bestimmten Genre. Aber warum ist eine „chill“ Playliste populärer als eine andere? Versuche zu verstehen, wie sich Zuhörer entscheiden. Denn das bietet einen Einstieg, um so auch Playlisten-Daten zu verstehen – und damit kommen wir zum nächsten Punkt.

3. Wäge ab, welche populären Stile und Genres zu deiner Identität als Künstler passen

Wenn du Playlisten recherchierst, stolperst du möglicherweise häufiger über bestimmte Genres. Das kann zu der Versuchung führen, einen Song in diesem Stil zu schreiben. Das ist natürlich eine absolut legitime Strategie, um mithilfe von Daten zu kreativen Entscheidungen zu kommen. Aber dabei ist es ganz besonders wichtig, dass du authentisch bist und in deiner Musik konsistent bleibst. Nehmen wir also beispielsweise an, dass dir aufgefallen ist, dass House Music und Bossa Nova ganz besonders häufig in Playlisten auftauchen. Du möchtest einen Song in einem dieser Stile schreiben – aber welchen solltest du wählen?

In welchem Genre fühlst du dich wohler? Die Antwort hat mit Authentizität zu tun. Solltest du ein Jazzsänger sein, dann ist Bossa Nova nicht sehr weit von deiner Identität als Künstler entfernt. Ein House Track würde dagegen etwas seltsamer wirken. Aber wenn du ein Singer/Songwriter mit elektronischen Einflüssen bist, passt ein House Track vielleicht besser zu dir.

Denk aber immer daran: Es gibt in der Musik keine festen Regeln. Auf dem ersten Album von Rosalia gab es zum Beispiel ausschließlich Flamenco-Songs mit Gitarre und Vocals. Vor zwei Jahren änderte sie ihren Sound abrupt zu Reggaeton, und nun spielt sie Reggaeton-Tracks, steht ganz oben in den Charts mit J. Balvin, besinnt sich aber immer mal wieder auf ihre Flamenco-Roots. Sie kann dies mit ihrer künstlerischen Identität rechtfertigen – und solange du deine Entscheidungen rechtfertigen kannst, ist das auch für dich kein Problem.

4. Nimm deinen Song auf und veröffentliche ihn

Nachdem du deine Recherchen abgeschlossen hast und du verstehst, welche Tracks gut laufen könnten, können wir nun mit der kreativen Phase beginnen. Wichtig ist hier, dass du deine künstlerische Identität bewahrst und weiterhin wie du selbst klingst – aber mit einem neuen Twist und einer freshen Perspektive. Der Rest liegt ganz allein an dir.

Wenn du bereit bist, den Song zu veröffentlichen, kannst du dein Lied über TuneCore auf allen Plattformen vertreiben. Dann können wir mit der nächsten Phase beginnen – dein Lied in Playlisten unterzubringen.

5. Dein Song bei Playlisten zu pitchen

Dieser Punkt baut auf Ratschlag Nr. 2 auf – „Recherchiere beliebte Playlisten und Keywörter“. Um deine Songs zu pitchen, musst du dir zunächst einmal die Playlisten anhören und ein Verständnis dafür entwickeln, welche Songs Playlisten-Kuratoren in ihren Listen haben wollen. Sobald du ein paar Playlisten gefunden hast, in denen deine Songs gut passen könnten, finde die Kuratoren von diesen Playlisten und schreibe ihnen eine kurze, aber prägnante Nachricht. Deine Nachricht sollte eine kurze Beschreibung deiner Musik und einen Link enthalten. Folge unbedingt ihre Playlisten und teile sie auf deinen Social Media. Gegenseitigkeit ist sehr wichtig, wenn du Leute um etwas bittest. Letztlich sind Platzierungen auf von Nutzern erstellten Playlisten perfekt, um deine Zahlen zu verbessern!

Schlussworte

Dieser Beitrag sollte dir einen guten Einstieg bieten, um deine Daten zu analysieren und um zu verstehen, welche Songs besser performen (und warum dies so ist). Als Künstler können wir uns glücklich schätzen, dass wir Streaming-Daten so leicht abrufen können. Diese unglaublich nützlichen Informationen gab es vor ein paar Jahren nicht mal im Entferntesten, es sei denn, man war ein Major-Label-Künstler. Indem du Streaming-Daten verwendest, kannst du nicht nur zielgerichtete kreative Entscheidungen treffen, sondern auch deine Einnahmen insgesamt boosten.

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